
fünfzehnminuten, Köln 2015 Foto: Horst Baumann
mex, Dortmund 2015



freiStil #46
SIMON CAMATTA : ME (gligg rec.)
Hier
ist nun Camattas erste CD unter eigenem Namen. Und da stellt er sich
ganz alleine den Herauforderungen – nackt und unumwunden – und löst
diese bravourös auf. Camatta legt ein illuminierendes, perkussives
Labyrinth aus, das mit seinen Dynamikverläufen einen Spannungsmoment
nach dem anderen nach sich zieht. Der Percussion-Akrobat klopft, reibt,
schabt, kratzt, streicht sein mit allerlei Gegenständen präpariertes
Schlagzeug. Mit empfindlichem Sensorium für nonkonformistische
Klangqualitäten baut Camatta verschachtelte, knappe Rhythmusfiguren
zusammen, in die er auch immer wieder komprimierte, schroffe
Melodiepartikel einflechtet. Ausgelebt in engmaschigen, pulsierenden,
aperiodischen Bewegugungsabfolgen, aber auch in Entschleunigungsmomenten
und gelegentlichen Sequenzen des Rückzugs in die Ereignislosigkeit,
während der die Rhythmen und Klänge im Kopf des/der HörerIn weiter
tanzen, oszillieren, traumwandeln. In der knisternden Feinstofflichkeit
des Klangmaterials flanieren sphärische, langgezogene Schwingungen,
stürmische Splitterklänge, intensive Fiebrigkeit wie gelassene
Beschlagenheit. Manches wirkt kalkuliert, manches frank und frei.
Camatta empfindet sein Instrument nicht als Werkzeug, sondern als
Partner – ergo erleben wir hier die Verlebendigung des Instruments. ER ist voll Klang. (han)
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Your solo cd sounds really good, a very interesting listen !! Congrats Simon. Jim Black
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drums&percussion Mai/Juni 2013
Simon Camatta: Me (gligg Rec.)
Mit diesem
Schlagzeugsoloalbum hat der Essener Drummer Simon Camatta eine überaus
eigenwillige, verspielte und experimentelle Platte vorgelegt. Hier geht
es beileibe nicht um Virtuosität, sondern mit allem Nachdruck um die
Erkundung dessen, was sich mit einem Schlagzeug, ungewöhnlichen, zumeist
dezenten Klangquellen und massig Ideen so alles anstellen lässt – und
das ist offenkundig einiges.
Ingo Baron
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